Als wir vor mehr als drei Jahren die Idee hatten, auf der Radrennbahn in Büttgen einen Bahntag für klassische Räder zu veranstalten, waren wir sicher, dass wir damit Spaß bekommen. Aber wir hätten nicht damit gerechnet, dass solch eine Welle positiver Resonanz auf uns zurollt. Bereits im letzten Jahr waren wir von der Fahrer- und Besucherzahl angetan, die trotz Blitzeis und arktischen Temperaturen gekommen sind, doch in diesem Jahr passte einfach alles. Nicht nur das Wetter spielte mit, auch unsere geschickt ausgeklügelte Marketingstrategie schlug bereits im Vorfeld der Veranstaltung hohe Wellen, so ehrte uns z.B. WDR2, indem wir als einer von drei Veranstaltungstipps für das Wochenende ausgewählt wurden. Von wegen, Radsport interessiert niemanden mehr. Es rollt halt alles nur etwas anders….
Mehr als 250 Besucher fanden den Weg zum 3. Internationalen Bahntag der Klassikerausfahrt ins Sportforum nach Büttgen. Ein Großteil der gut einhundert Fahrer war bereits im Vorfeld angemeldet, ein Vorteil, den die umfassende Kommunikation mit den „neuen“ Medien so mit sich bringt. Vom Fixie fahrenden Kurierfahrer bis zum Fahrradsammler, von der Vereinsfahrerin bis zum Hobbyradler waren die Radbegeisterten da, und alle brachten Familie und Freunde mit, so dass die Gänge bald gedrängelt voll waren.
Bevor die ersten Schulungen starten konnten, wurde die beachtliche Anzahl an Bahnrädern, die Heinz Theisen in den letzten Jahrzehnten zusammengesammelt hat, in die Hände der Neueinsteiger übergeben. Unsere versierte Technikcrew half bei Sattelhöhe und den Pedalen, mitgebrachte Bahnräder wurden kurz auf korrekte Verklebung der Reifen überprüft.
Wir sind immer wieder begeistert, dass unsere kleinen Einführungsschulungen solch eine große Menge an Neueinsteigern auf die Bahn bringen. In diesem Jahr mussten die Rookies ihre ersten Runden auf einer richtig vollen Bahn absolvieren, so groß war der Andrang. Netterweise waren alle vorsichtig, die wenigen Stürze liefen glimpflich ab, meistens rutschte jemand mit zu geringer Geschwindigkeit in einer der imposanten Steilkurven weg.
Toll war für uns die Zusammenarbeit mit den Kollegen vom Kölner Kettenblatt-Blog. Die von ihnen organisierte, wirklich beachtliche Ausstellung klassischer Bahnräder gehörte für viele zu einem der Höhepunkte des Bahntags. Hier gab es Material zu sehen, dass in der Fülle und Zusammenstellung so schnell nicht mehr gemeinsam präsentiert werden dürfte. Eine wirkliche Bereicherung für den Tag und viele tolle Motive für alle Fotografen.
Ein weiterer Glanzpunkt des Tages, der Lust auf mehr macht, war definitiv unser Teilemarkt. Die Resonanz der Händler lässt vermuten, dass sie im nächsten Jahr wieder am Start sind, Kommunikation und Geschäfte haben allen Spaß gemacht, reich wollte niemand werden. Zumindest gab es einige Schnapper zu machen, auch das gilt ja für einige als Qualitätskriterium eines Teilemarkts und anscheinend kam so jeder auf seine Kosten.
Richtig gut gepasst haben auch unsere Versorgungsstände für das leibliche Wohl. Resi Lecker Baguette war mit zwei veganen Suppen am Start, beide extrem lecker und wärmend, der Cafeprofi Le Cabu begeisterte mit Kaffee und Kuchen der Extraklasse und war schon am frühen Nachmittag trotz 1x Nachladen leergefuttert.
Wenn wir schon dabei sind, Lobeshymnen auf die Beteiligten anzustimmen, dürfen natürlich unsere unermüdlichen Helfer nicht vergessen werden: wir machen nen tiefen Knicks und rufen ganz laut Dankeschön: Mike, Rudi, Ralf, Lars, Klaus. Ob Technik, Getränke, Eintritt, der Weg über die Bahn oder die Schulungen – nix hätte ohne euch geklappt.
Und dann erst unsere Gäste: Stepp von der Essener Bergetappe und Kumpel bei 5° C entweder im Bademantel oder auf der Bahn unterwegs. Roland Schürmann, Enkel des Bahnradhelden Clemens Schürmann und Sohn des Architekten der Bahn in Büttgen bei seinem zweiten Ausflug aufs Holzoval. Oder Hartmut, Münsters geballte Kompetenz zu den Rädern des Dortmunder Rahmenbauers Rickert. Unzählige Fachgespräche an der Bande haben viele Interessierte wieder ein wenig klüger gemacht..
Wir freuen uns, dass wir mit den Erlösen unserer Bahntage und unserer kräftig gerührten Werbetrommel auch dazu beitragen können, dass der tägliche Betrieb in einer Halle wie dem Sportforum Kaarst gewährleistet werden kann. Etliche der knapp 60 Rookies, die im Anschluss an die Schulungen erst zögerlich, dann mit fettem Grinsen im Gesicht ihre Runden auf dem Holzoval drehten, werden sicherlich nicht zum letzten Mal eine Radbahn besucht haben.
Unmittelbar nach der Veranstaltung haben wir unsere praktischen Erfahrungen und die unterschiedlichen Anregungen und Geistesblitze der Helfer und Besucher auf uns wirken lassen: ein Quell an Inspiration. Ausreichende Ideen, wie wir den Bahntag im nächsten Jahr gestalten und erweitern können, gibt es also genug. Schauen wir mal, ob und wie wir das hinbekommen. Es bleibt spannend.
Eure Klassikermannschaft
Kerstin, Carsten, Jan und Konrad
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P.S. Viele Fotografen und Aficionados des Bahnsports haben am Tag Bilder gemacht, falls jemand von Euch seine einer breiten Öffentlichkeit vorstellen möchte, so könnt ihr gerne einen Kommentar mit Link zu den Bildern hier veröffentlichen.
Hallo zusammen,
hier meine zweitklassigen Fotos und ein Kurzvideo vom Derny-Rennen.
Gruß
Daniel
Sehr schöner Artikel! Und auch von uns herzlichen Dank für die gelungene Veranstaltung!
Die Fotos der Ausstellungsräder:
http://www.flickr.com/photos/kettenblatt/sets/72157640223450533/
Ein wunderbar geschriebener Artikel über eine immer besser werdende Veranstaltung.
Besonders schön und auch beeindruckend für mich war die ‘bunte Mischung’ der
Besucher: neue Aktive, alte und erfahrene Aktive, ehemalige Aktive, sehr interessierte und neugierige Zuschauer und viele neue Leute kennengelernt. Da freut man sich schon aufs nächste Jahr. Vielen Dank an alle Macher.
Klasse Veranstaltung , weiter so Jungs! Vielen Dank an die Macher.
Und hier ein nettes Video von mir: http://www.youtube.com/watch?v=Nd3PMHRagCk
Sehr schön war’s, vielen Dank dafür:
Ein paar Bilder hab ich auch geknipst:
http://www.flickr.com/photos/ignatz11/sets/72157640171174456/
Erst einmal ‘Vielen Dank’, an das Team der Klassikerausfahrt, für die dufte Veranstaltung.
Es war mein erster Bahntag und schon immer ein inniger Wunsch von mir, ein paar Runden, auf den Brettern des Büttgener-Velodrome drehen zu können.
So eine Veranstaltung kostet viel Mühe und Zeit. Da gehört schon eine gehörige Portion Enthusiasmus dazu, so etwas durchzuziehen.
Hut ab!.
In meinem Blog, habe ich ein Video von meinen ersten je gefahrenden fixed Bahnmetern veröffentlicht. Es war zugegeben etwas holprig ;-). Richard, Ricci Sports, hat mich dann nachher mal in Schlepp genommen, dann fluppte es. Fotos sind auch einige dabei, einfach mal durchklicken: http://www.koelner-radfahrer.de
Gruß
Tom
Supernette Leute, guter Kaffee schöne Räder und eine BAHN auf der man als nicht Rennsportler fahren darf,… was will man mehr!
Klasse Artikel, ich hoffe es gibt ein Wiedersehen, nächstes Jahr.
Noch mal ein fettes “DANKE” für den Tag auf der Bahn!
Ein kleiner Beitrag aus der Kamera vom Eduard (Veloküche Köln).
http://www.flickr.com/photos/mikrophon_net/sets/72157640820985084/
http://kettenblatt.blogspot.de/2014/02/bahntag-der-klassikerausfahrt-das-video.html
Hier noch ein Nachtrag: Kurzer Schnitt vom Infield.
http://www.youtube.com/watch?v=otIMjuwaXZY
Hier noch ein Nachtrag: Kurzer Schnitt vom Infield.
http://youtu.be/Imi100cNxxw
Feine Sache, schöne Fotos.
Gibt’s in Düsseldorf eigentlich städtische Mittel für den Erhalt der Bahn oder ist das ein ähnliches Elend wie hier in Leipzig?
Wir sind da nicht unbedingt im Thema, die Bahn steht ja auch nicht in Düsseldorf, sondern in Kaarst. Hintergründe gibt’s hier.
Sicherlich wär es auch schön, wenn mal etwas Geld in die Hand genommen wird, um nötige Renovierungsarbeiten zu realisieren…
Oh, Asche auf mein Haupt. Ich hätte ja mal vorher nachgucken können, dass Düsseldorf in Heerdt aufhört…
Ich gehe ja gerne mal zum Bahnradsport, deswegen interessiert es mich, ob und wie andernorts die Bahnen erhalten werden. Die hiesige Alfred-Rosch Kampfbahn mit ihren 400 Metern wurde nur mit enormem privaten Engagement saniert. Ausgerechnet der im Stadtrat sitzende Bahn-Olympiasieger und -Weltmeister Jens Lehmann meinte vor Jahren, die Bahn solle weg, der Zustand sei zu schlecht, die Sanierung zu teuer…