Unser Besuch bei der Lombardeirundfahrt 2012
Nachdem der erste Abend unserer Italienreise durch eine recht schwungvolle Travestieveranstaltung und nicht unerheblichen Alkoholkonsum geprägt war, empfing uns und die Fahrer der Lombardeirunde der Samstag mit sattem Hochnebel und Regen.
Doch weder unser dürftiges Frühstück noch die tief hängenden Wolken hielten uns am Morgen davon ab, den direkt vor der Tür beginnenden Berg zu erklimmen. Der Einstieg verlief noch vielversprechend, nachdem uns örtliche Carbonfahrer ein aufmunterndes „L’Eroici“ zuriefen, aber die Beine wurden schnell schwer und die Zigaretten des Vorabends forderten ihren Tribut. Knapp unterhalb des Gipfels erwartete uns dann Regen, mehr Regen, eine großartige Aussicht und das Gebimmel der Kuhglocken vom gegenüberliegenden Berg.
Nach kurzen Soignieren stürzten wir uns furchtlos zu Fuß in die Kapelle der Madonna der Ghisallo, um vor allem einen merkwürdigen, weltmeisterstreifengeschmückten Rahmen der Bäckereiinnung Düsseldorf zu bewundern. Was das mit der Madonna di Ghisallo zu tun hat? Wir wissen es nicht. Aufklärung erwünscht, falls also der italienische Onkel eines Lesers diese Gabe in die Kapelle geschmuggelt hat: bitte melden. Wir wollen da auch stattfinden.
Ach so, die Profis. Da war doch was. Ja, viel Spektakel, Hubschrauber, sponsorenmützenverteilende Auto- und Mopedkarawane, Zuschauer an den Serpentinen. Und dann kamen sie. Erst der Führende, zwanzig Sekunden später das Peloton. Ratzfatz den Berg hoch, Applaus, aufmunternde Worte für Nachzügler, Aufbruch, Besenwagen, Carabinieri, Hupen, aus, vorbei. So ein Radrennen ist am Straßenrand eine schnelle und kurzweilige Veranstaltung. Zumindest wenn man die Wartezeit weg lässt. Oder mit nem Bier in ner wirklich erstklassigen lokalen Bar mit Kicker, Tischtennisplatte, Roulettetisch, pokernden Halbweltgrößen, einem einzigen Herrenklo und telespielenden Familien verbringt. Wir hatten und haben Spasssssss. Ganz viel.
Grüße vom Comer See
Eure Klassikermannschaft